Freitag, 19. August 2011

Annette Fechner: Der astrologische Garten

Der astrologische Garten von Annette Fechner bezaubert sprachlich und inhaltlich, man sieht die astrologisch ausgerichteten Gärten schon vor dem geistigen Auge. Sie ist vom Fach, wie man gleich bemerkt - sowohl vom Gärtnerischen wie vom Astrologischen her, denn dahinter spürt man reiche, auch berufliche Erfahrungen bei der gelernten Staudengärtnerin und studierten Landespflegerin.


Nicht mehr regulär im Buchhandel erhältlich, aber bei Internet-Anbietern
oder über die Page der Autorin

Den gehaltvollen Band eröffnet sie mit einleuchtenden wie anschaulichen Ausführungen zu den Elementen der Tierkreiszeichen. Die Zuordnungen der Elemente zu den Zahlen oder auch die Elemente-Gewichtung der Autorin von Planeten und Geburtshoroskop sind sehr hilfreich. Fechners bildhafte Sprache imaginiert und skizziert leichthin die passenden Gartenformen - und Bepflanzungen zu den Elementen Feuer, Erde, Luft und Wasser - man kann sich die Gärten regelrecht einbilden, riecht sie fast schon. Und natürlich demonstriert sie anhand schöner Beispiele ihre spannende Berufspraxis.

Wohltuend, wie sie z. B. auch die weiblichen Archetypen der (astrologischen) Mythen hinter den Planeten heranzieht in die Deutung, wenn sie im nächsten Kapitel die Planeten Sonne bis Pluto samt Chiron vertieft darstellt und beschreibt - und die Erde mitberücksichtigt als Regentin über das Zeichen Stier. Ein Schritt, der ganz selbstverständlich wirkt wie er einleuchtet. Zu jedem Planeten gibt sie eine größere Übersicht von Bäumen, Stauden, Sträuchern, Obst- und Gemüsepflanzen oder Kräutern, die diesem astrologisch zugeordnet werden, teils nach der breiten astrologischen Tradition, teils nach neuen Werken. Bei der Gewichtung der Planeten im eigenen Geburtshoroskop, wenn es Ausgangspunkt für eine Gartengestaltung wird, arbeitet sie mit einem wunderbaren Modell, das jedem Astrologen, jeder Astrologin ans Herz zu legen ist.

Der Planetengarten als Spiegel der Seele, darauf gewinnt man wirklich Lust - spätestens dann, wenn Annette Fechner uns gegen Ende des Buches auf einigen Seiten in einen traumhaften Planetengarten entführt, der beiläufig auch jenen weiblichen Mythenfiguren und Traditionen den angemessenen Platz gibt.
Dass diese Garten-Träume machbar wie bereichernd sind, das suggeriert uns die Autorin also sehr erfolgreich in diesem schmaleren Band, der die Substanz zum Klassiker hat.

Annette Fechner überzeugt auch mit einem Netzauftritt unter dem Titel Planetenpark. Schön gemacht.