Dienstag, 27. September 2011

Wolfgang Hübner: Raum, Zeit und soziales Rollenspiel der vier Kardinalpunkte in der antiken Katarchenhoroskopie


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Wolfgang Hübner, Professor der Klassischen Philologie, kann als bester deutschsprachiger akademischer Kenner der spätantiken Astrologie allgemein gelten. Er hat bereits mehrere größere Arbeiten zur spätantiken Astrologie publiziert, unter anderem Die Eigenschaften der Tierkreiszeichen in der Antike, seine Dissertation. Prof. Hübner hat daneben zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitschriften zur Einzelfragen aus dem Bereich der spätantiken Astrologie geschrieben, besonders die lateinische Astronomica/Astrologie des Römers Manilius aus dem 1. Jh. n. Chr., der auch ein großes Werk gewidmet ist.

Der etwas komplexe Titel RAUM, ZEIT UND SOZIALES...mag den Astrologie-Interessierten etwas irritieren, doch ist der Titel vor allem einem Forschungsprojekt geschuldet. Dahinter verbirgt sich eine höchstqualifizierte, komlexe und umfangreiche Untersuchung der Entstehung und Implentierung der so genannten Katarchenhoroskopie und ihrer Quellen, aus der sich modern die Stunden-, die Begegnungs- und die Elektionsastrologie entwickelt haben. Und vermutlich wurde auch die Astrologie der Geburts-Horoskope von der Katarchenhoroskopie mit gestaltet. 


Wie der Titel schon deutlich werden läßt, wurden die frühesten Katarchenhoroskope, auf den Beginn einer Handlung oder Aktion erstellt, nur über die VIER Achsen, die so genannten Kentra beantwortet, ein Verfahren, das teilweise noch heute in der Stundenastrologie bekannt ist.

Wolfgang Hübner referiert, untersucht & vergleicht die Elemente der Katarchenhoroskopie in den überkommenen Schriften von Dorotheos bis Theophil von Edessa, auch in Gemeinsamkeit und Unterscheidung zur den damaligen Elementen und Axiomen der Geburtshoroskopie. Zugleich werden systematisch die Bereiche der Katarchenastrologie notiert und untersucht, von Themen wie der Reise, über Krankheit bis hin Sklavenflucht.

Ein Anspruch, die vollständige Erfassung ALLER überlieferten, paraphrasierten oder kompilierten Fragmente und Arbeiten und Quellen jeder Art der Spätantike zu leisten, war nicht die Voraussetzung des Werkes. Man kann aber dennoch bemerken, dass W. Hübner dank seiner schon vorhandenen exzellenten fachlich-akademischen Kenntnisse und Arbeiten über die spätantike Astrologie eine weitgehende Übersicht gelungen ist, mit einer wohl nahezu lückenlosen Einsicht in die Quellenlage.

Spannend allemal sind seine Ausführungen zur Kentren-Lehre und ihrer Verwurzelung in der normalen Geburtshoroskop-Astrologie, so dass er substanzielle Vermutungen und Theorien formuliert, zur Bedeutung und Genese.