Freitag, 19. August 2011

Bernd Mertz: Venus und Merkur

Dass Venus und Merkur mal als Morgen-, mal als Abendstern im Geburtshoroskop platziert sind, fällt bei der Deutung nicht so schnell auf und Astrologie-Einsteigern fällt dazu vielleicht zunächst auch nichts ein. An diese wie an Astrologiepraktiker wendet sich der 1996 verstorbene bekannte deutsche Astrologie Bernd Mertz mit seinem Buch. Mertz hat dazu viel praktische Erfahrung und reichlich historische Kenntnisse zusammen getragen, zusammen gegossen in eine gut verständliche, dabei auch anschauliche wie sogar manchmal spannende Lektüre.


Bei Ihrer Buchhandlung oder bei Astronova erhältlich

Dass Venus und Merkur mal als Morgen-, mal als Abendstern im Geburtshoroskop platziert sind, fällt bei der Deutung nicht so schnell auf und Astrologie-Einsteigern fällt dazu vielleicht zunächst auch nichts ein. An diese wie an Astrologiepraktiker wendet sich der 1996 verstorbene bekannte deutsche Astrologie Bernd Mertz mit seinem Buch. Mertz hat dazu viel praktische Erfahrung und reichlich historische Kenntnisse zusammen getragen, zusammen gegossen in eine gut verständliche, dabei auch anschauliche wie sogar manchmal spannende Lektüre.

Mertz beginnt folgerichtig bei den frühsten Ursprüngen der Astrologie, bei der babylonischen Astrologie, deren wichtigsten Planeten Sonne, Mond und die Venus waren. Die Venus war schon vor weit mehr als 2500 Jahren detailliert beobachtet worden, man wusste von der Abend-Venus, von der Morgen-Venus - aber noch nicht, dass dies ein und der selbe Planet war. Und so unterschiedlich wurde die Venus entsprechend gedeutet, die Tradition und Erfahrung der verschiedenen Wirkungen blieb aber erhalten auch nach der Entdeckung, dass es nur ein Planet war. Mertz versteht es, die Mythen und verschiedenen Traditionen hinter der Venus lebendig zu machen, gerade auch für die moderne Zeit.

Man folgt ihm ohne Probleme und übernimmt gerne vorläufig seine Deutungen der Morgen- und Abendvenus in den Horoskophäusern und in den Aspekten zu den anderen Planeten. Schön, dass er die rückläufige Konjunktion der Venus mit der Sonne ausführlich erklärt und das Venus-Pentagramm aus den Tierkreisstellen nach fünf rückläufigen Konjunktionen, wenn die Venus fast genau wieder auf den Punkt der ersten rückläufigen Konjunktion trifft. Das Pentagramm spielt in vielen Ländern und Staatsflaggen eine bedeutende Rolle, wie Mertz darstellt und weiter auch die Bedeutung der rückläufigen Venus im Geburtshoroskop benennt.

Die Vielschichtigkeit von Morgen- und Abendstellung wie die Deutung der Rückläufigkeit gilt auch für Merkur, den Mertz im Buch nach der Venus bespricht. Er geht dabei ebenfalls auf die Figur aus den rückläufigen Konjunktionen Merkurs mit der Sonne ein, diesmal entsteht fast ein Hexagramm. Wie der Autor Mythen, Mythos und astrologische Traditionen mit der Gegenwart des Merkur verbindet, Überlieferung und Erfahrung, bleibt auch hier dank der lebendigen und anschaulichen Beispiele und Sprache haften. Merkur wird ebenfalls für die Hauspositionen als Morgen- und Abend-Merkur gedeutet, die Aspekte zu den anderen Planeten angerissen.
Der Band endet mit einigen Horoskop-Beispielen mitten aus dem Beratungsleben von Mertz, diese prägnanten Fälle fassen nochmals kurz und bündig die Deutungen von Morgen - und Abendstellung zusammen.

In der Gesamtbetrachtung ein sehr empfehlenswertes Bändchen, leicht leserlich, dass alte Deutungstraditionen sehr gelungen für die moderne Gegenwart aufbereitet; in der babylonischen Astrologie liegt Mertz bei der Morgen-Venus und der Zuordnung zum Stier allerdings falsch - warum auch immer er dabei genau jene historischen Quellen übersieht, die er an anderer Stelle benutzt.