Mittwoch, 12. Oktober 2011

Galen, Hippokrates u.a.: Der Krankheitsverlauf im Horoskop


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Mit dem Sammelband zu wichtigen Quellentexten zum Dekumbitur ist dem Verleger Reinhardt Stiehle gelungen, eine wichtige Lücke zu schließen. Denn das Dekumbitur - das Horoskop für den Augenblick, in dem sich der Erkrankte erstmalig niederlegt wg. der Erkrankung - bildete bis in die europäische Neuzeit den Grundstock vieler astromedizinischer Prognosen und Behandlungen. Und kaum ein ausgebildeter Arzt arbeitet ohne das Dekumbitur, wie man bis eben in die Neuzeit wesentlich Krankheiten nach der Humoralpathologie, nach der antiken Säftelehre (entlang den vier Elementen), behandelte, mit Diäten z. B. von kalten oder warmen Nahrungsmittel, trocken-kalten oder feucht-warmen.

Die Humoralpathologie wiederum wurde bereits seit der Spätantike mit der Astrologie, mit den humoralen Qualitäten der Tierkreiszeichen bzw. deren Elemente und der Planeten verbunden. Im Dekumbitur wurden nun die humoralen Ungleichgewichte abgebildet, die erkrankten Körperteile angezeigt sowie die Ursachen, externe oder interne, und aus dieser Erkenntnis die Diät erstellt und die Prognose über den Verlauf (via weiteren Mond-Lauf, -Geschwindigkeit, -Phase & -Aspektierung. )Und der Mond galt seit frühesten Zeiten als Herrscher und Anzeiger über die irdisch-körperlichen und gesundheitlichen Angelegenheiten.

Dieser Band enthält wichtige Texte zur Humoralpathologie, tradierte Texte z. B. der beiden großen spätantiken Ärzte Galen und Hippokrates bilden die Basis, und zur Dekumbitur-Erstellung und Deutung bzw. Prognose z. B. beim bekannten englischen Astrologen und noch heute wichtigen Astromediziner Culpeper aus dem 17. Jh. Eine astromedizinisch hochinteressante Zusammenstellung verstreuter Quellen, die ich allen astromedizinisch Lernenden sehr empfehlen kann und die durch Anmerkungen und Erläuterungen samt der Einleitung ausgezeichnet erschlossen wird.